Lenggrieser Hüttentour 2020
TourenProfil
Dauer
5 Tage
Zeitpunkt
Oktober 2020
Gebirge
Mangfallgebirge
Schwierigkeit
MITTEL
Gesamtstrecke
63 KM
Aufstiegs-HM
3.610 Hm
Tag 1 – Bad Wiessee – Leonhardstein – Buchsteinhütte
19 km | ↑ 1120 Hm | ↓ 580 Hm | 7 ½ h
Wir beginnen unsere Tour von Bad Wiessee aus, wo wir uns am Vorabend gemeinsam in ein kleines, gemütliches Hotel eingemietet haben. Der Tag startet mit einigem flüssigen Sonnenschein und wir entscheiden uns in Bad Wiessee auch direkt noch eine Rucksackregenhülle nachzukaufen. Die Tour führt ideal zum Einlaufen und passend zu den Wetterbedingungen zuerst lange Zeit über einen Forstweg von Bad Wiessee (750 m) über die Schwarzentennalm (1027 m) bis zum Abzweig zur Buchsteinhütte, wo wir uns im regengeschützten Holzhäusl eine leckere Brotzeit gönnen. Wir teilen die Gruppe und während die Vorhut bereits zur Buchsteinhütte (1271 m) weiterzieht, zieht es die bewegungswilligere Gruppe noch über einen schönen und abwechslungsreichen Aufstieg zum Leonhardstein (1452 m) hinauf. Der letzte Anstieg mit Ier Stellen ist üblicherweise einfach zu meistern, aber durch die nassen Felsen gilt es dadurch eine kleine Herausforderung zu meistern.
Nach dem gemütlichen aber konzentrierten Abstieg vom Leonhardstein erwarten uns Petra und Reini auf der Buchsteinhütte (1271 m) bereits mit reichlichen Leckerein! Nach den schmackhaften Kaspressknödeln und Hüttennudeln machen wir uns über Petras leckeren Kuchen her und spülen fleißig mit Kaltgetränken nach: Ein wunderbarer und gemütlicher Auftakt für unsere gemeinsame Hüttentour!
Tag 2 – Buchsteinhütte – Roßstein – Tegernseer Hütte – Buchstein – Lenggrieser Hütte
10 km | ↑ 620 Hm | ↓ 560 Hm | 5 h
Nach dem ausgiebigen Frühstück auf der Buchsteinhütte (1271 m) steigen wir zuerst zum Roßstein (1698 m) und danach zum Buchstein (1701 m) auf. Der Buchstein ist eine kurzweilige und herrliche I-IIer Kraxelei, die ein breites Lächeln in die Berggesichter zaubert. Zugegebenermaßen ist der Fels schon arg abgespeckt. Beim Michl auf der Tegernseer Hütte (1650 m) bewundern wir den Baufortschritt des Lager- und Dachumbaus bei Kasspatzn und Bier.
Von der Tegernseer Hütte (1650 m) steigen wir über eine kurze drahtseilversicherte Passage Richtung Roßsteinalm (1491 m) ab und steigen über einen malerisch bewachsenen und exponierten Gratweg über Mariaeck (1469 m) letztlich bis zum Seekarkreuz (1601 m) auf, bevor wir uns auf der Lenggrieser Hütte (1338 m) die Kaltgetränke auf der Sonnenterasse schmecken lassen. Auf den letzten Metern haben sich bei einem unserer Bergkameraden beide Schuhsohlen abgelöst, was nach einer zumindest kurzfristig pragmatischen Lösung verlangt.
Tag 3 – Lenggrieser Hütte – Brauneck – Latschenkopf – Tutzinger Hütte
20 km | ↑ 1340 Hm | ↓ 1360 Hm | 8 ½ h
Beim Abstieg nach Lenggries bekomme ich einen Anruf von den Hüttenwirten der eigentlich anvisierten Alpenvereinshütte mit der Info, dass unsere Übernachtung kurzfristig storniert werden muss. Die Tour muss deshalb kurzerhand umgeplant werden und eine Ersatzunterkunft gefunden werden. Uns erwartet damit nach dem Abstieg nach Lenggries auch ein etwas längerer Tourenabschnitt als geplant. Wir teilen unsere Gruppe auf und ein Teil geht zum Shopping nach Lenggries, einerseits für neue Bergschuhe und andererseits für regionale geschmackvolle Flüssigkeiten, um anschließend mit dem Auto nach Benediktbeuern vorzufahren und auf die Tutzinger Hütte aufzusteigen, die uns glücklicherweise noch alternative Übernachtungen anbieten konnte. Der zweite Gruppenteil nimmt den längeren Fußmarsch von Lenggries über Brauneck (1555 m), Schrödelstein (1548 m), Vorderer Kirchstein, Latschenkopf (1712 m) und Rotohrsattel zur Tutzinger Hütte (1325 m) in Angriff. Wir werden auf der Tutzinger Hütte (1325 m) herzlich von Thomas empfangen und sind glücklicherweise auch für zwei Übernachtungen willkommen.
Tag 4 – Tutzinger Hütte – Benediktenwand – Tutzinger Hütte
6 km | ↑ 530 Hm | ↓ 530 Hm | 3 h
Unweit von der Tutzinger Hütte laufen uns doch direkt zwei majestätische Steinböcke über die Füße! Was für ein Glück! Wir gehen danach zufrieden beseelt die Überschreitung der Benediktenwand (1800 m) von West nach Ost an. Am Gipfel der Benediktenwand kommen wir gerade noch rechtzeitig an, dass wir einen kurzen Moment den Ausblick genießen können bevor es restlos zuzieht. Im Rotohrsattel entscheiden wir uns aufgrund der ungemütlich windigen und nassen Bedingungen gegen die Achselköpfe und für einen gemütlich ausgedehnten Hüttenabend bei Thomas und seinem fleißigen Team, um unsere tolle Tour gebührend ausklingen zu lassen.
Tag 5 – Tutzinger Hütte – Benediktbeuern
11 km | ↑ 0 Hm | ↓ 700 Hm | 3 ½ h
Heute geht es leider nur noch abwärts und in Benediktbeuern ergattern wir noch einige Leckerein vom Dorfbäcker vor der langen Heimreise. Ich bin sehr dankbar für die unterhaltsame Berggruppe, die vielen guten Gespräche, die zum Nachdenken angeregt und zum Perspektivwechsel aufgefordert haben. Besonders dankbar bin ich, dass es mit den Hüttenübernachtungen am Ende gut ausgegangen ist.


