Stubaier Höhenweg 2022

Im August geht es für eine bergbegeisterte Gruppe für 9 Tage in die Stubaier Alpen auf einen abwechslungsreichen Höhenweg von Hütte zu Hütte. Die Landschaft mit den verschiedenen Steinformationen und der großen Auswahl an Eindrücken weiß wirklich zu verzaubern.

TourenProfil

Dauer
9 Tage
Zeitpunkt
August 2022
Gebirge
Stubai
Schwierigkeit
Mittel
Gesamtstrecke
91 KM
Aufstiegs-HM
7.500 Hm

Tag 1 – Neustift – Starkenburger Hütte

6 km | ↑ 1200 Hm | ↓ 0 Hm | 3 ½ h

Die Stubaier Alpen sind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und so treffen wir uns nach individueller Anreise aus den Niederlanden und verschiedenen Teilen Deutschlands, alle zusammen in Innsbruck am Bahnhof. Von dort führt uns eine direkte Busverbindung bis zum Tourenstart nach Neustift. Wir gehen es am ersten Tag ruhig an und der Weg führt uns sanft ansteigend bis zur Starkenburger Hütte.  

Tag 1 – Bonus: Hoher Burgstall

3 km | ↑ 380 Hm | ↓ 380 Hm | 1 ½ h

Nach ausreichender Stärkung auf der schönen Hüttenterrasse,  geht ein Teil der Gruppe am Nachmittag noch mit leichterem Gepäck zum Hohen Burgstall (2611 m). Für den gewaltigen Ausblick auf die umliegenden Gipfel lohnt sich diese kurze Tour auf alle Fälle. 

Tag 2 – Starkenburger Hütte – Seejöchl – Seduggalm – Franz-Senn-Hütte

17 km | ↑ 650 Hm | ↓ 750 Hm | 6 ½ h

Der zweite Tag hält wieder phantastisches Wetter für uns bereit und die Tour führt uns über das Seejöchl (2518 m) zur  Seduggalm (2255 m), wo wir eine Rast mit freundlicher Bewirtung und wunderbarem Ausblick einlegen. Die Adleraugen der Gruppe, meinen schon das heutige Tagesziel erspähen zu können: die Franz-Senn-Hütte (2147 m). Nach einem Erfrischungsgetränk auf der Sonnenterrasse schwärmen wir individuell in unterschiedliche Richtungen aus und entspannen in der Sonne. Am Abend werden wir vom Hüttenteam sehr lecker bekocht.  

Tag 3 – Franz-Senn-Hütte – Schrimmennieder – Basslerin – Neue Regensburger Hütte

11 km | ↑ 740 Hm | ↓ 630 Hm | 5 ½ h

Der dritte Tag startet freundlich und wir steigen über die Platzengrube zum Schrimmennieder (2706 m) auf, wo wir die Rucksäcke deponieren. Nach einem kleinen Abstecher zur Basslerin (2830 m), beginnen wir auch schon wieder mit dem Abstieg über die Schrimmen zur Neuen Regensburger Hütte (2286 m). Unser Abstieg wird von mystischen Wolkenformationen und etwas Nieselregen begleitet, um uns daran zu erinnern, die Sonnentage besser wertzuschätzen. Ein Glück, bietet die Getränkekarte der Neuen Regensburger Hütte auch eine gute Auswahl um sehr einfach auf andere Gedanken zu kommen.  

Tag 4 – Neue Regensburger Hütte – Grawagrubennieder – Mutterberger See – Dresdner Hütte

12 km | ↑ 970 Hm | ↓ 950 Hm | 6 ½ h

Der heutige Weg führt uns zuerst am Hochmoos entlang und dann steiler über verblocktes Gelände hinauf zum Grawagrubennieder (2880 m). Der ursprüngliche darauf folgende Abstieg wurde einige Tage vorher aufgrund von Starkniederschlängen weggespült. Wir gehen den alternativen Weg weiter, überwinden die Wand des Schafspitzls (2760 m) und steuern, mit grandioser Aussicht auf die Gipfel des Alpenhauptkamms, den Mutterberger See (2479 m) für eine längere Mittagspause an. Gut gestärkt und entspannt starten wir zur letzten Teiletappe zum Egesennieder, wo wir von sehr ausgewachsenem Baugerät überrascht werden, die offenbar die Überschwemmungsschäden im Skigebiet begradigen. Wir gehen zur Dresdner Hütte (2302 m) und teilen uns für den restlichen Nachmittag auf. 

Tag 4 – Bonus: Egesengrat

3 km | ↑ 330 Hm | ↓ 330 Hm | 1 ¼ h

Um dem Trubel auf der großen Dresdner Hütte zu entkommen, gehen wir mit leichtem Gepäck noch eine kleine Tour zum Egesengrat (2625 m). Das hilft auch, die Beine noch etwas zu bewegen und den Appetit für die Halbpension zu verstärken. 

Tag 5 – Dresdner Hütte – Großer Trögler – Sulzenauhütte – Grünausee – Nürnberger Hütte

9 km | ↑ 1130 Hm | ↓ 1120 Hm | 6 ½ h

Am Vorabend haben wir eine Feedback-Runde durchgeführt und ein mehrmalig geäußerter Wunsch ist das längere Verweilen an einem Bergsee. Das gedenke ich heute direkt zu erfüllen. Wir starten von der Dresdner Hütte mit dem Aufstieg zum Großen Trögler (2902 m). Da wir grandioses Wetter erwischt haben, ist der Ausblick vom Gipfel auf die umliegende Gletscherlandschaft zweifellos eines der optischen Highlights dieser Tour. Danach steigen wir zur Sulzenauhütte (2191 m) ab und gönnen uns eine leckere Rast auf der Sonnenterrasse. Wir gehen weiter zum Grünausee und zwei von uns springen auch beherzt ins kühle Nass. Nach einer längeren Pause legen wir mit trockenen Klamotten auch den restlichen Weg übers Niederl (2680 m) zur Nürnberger Hütte (2280 m) zurück. Am Abend ist gut was los auf der Hütte und wir sind an unserem Tisch mit deutscher Sprache gegenüber holländisch in der Unterzahl 🙂 Wir bekommen von Arash auch einen herausragenden Kartentrick vorgeführt. Wir besprechen am Abend die Wetterprognose und wappnen uns mental und unter Zuhilfenahme einiger aufbauender Kaltgetränke für den Wetterumschwung.     

Tag 6 – Nürnberger Hütte – Simmingjöchl – Bremer Hütte

6 km | ↑ 610 Hm | ↓ 480 Hm | 3 ½ h

Geschlagene 5 Minuten nach dem Tourenstart beginnt es leicht zu regnen, was aber auf dem Weg zum Simmingjöchl (2747 m) bereits nachlässt. Da am Nachmittag schwere Gewitter angesagt sind, machen wir im Joch an der alten Zollhütte nur eine kurze Pause und sputen uns auf dem Weg zur Bremer Hütte (2413 m). Dies stellt sich in Anbetracht des starken Wolkenbruchs, den wir mit Kaffee und Kuchen aus dem geheizten Gastraum verfolgen, als gute Entscheidung heraus. 

Tag 7 – Bremer Hütte – Laponesaalm –Gasthof Feuerstein – Innsbrucker Hütte

11 km | ↑ 1060 Hm | ↓ 1120 Hm | 5 h

Aufgrund der Wetterprognose wählen wir für heute die sichere Variante, steigen zur Laponesaalm (1472 m) hinab und fahren ein kurzes Stück bis zum Gasthof Feuerstein (1281 m). Über die Materialseilbahn transportieren wir einen Großteil unseres Gepäcks vorab zur Hütte und machen uns an den schönen Aufstieg. Wir legen eine gute Geschwindigkeit an den Tag und kommen noch sicher vor dem Unwetter auf der Innsbrucker Hütte (2370 m) an.

Tag 7 – Bonus: Kalkwand

2 km | ↑ 230 Hm | ↓ 230 Hm | 1 h

Wir entscheiden uns in kleiner Gruppe für einen kurzen Gipfelbonus mit leichtem Gepäck zur Kalkwand (2564 m). Den Gipfel erreichen wir trockenen Fußes, aber auf dem Rückweg bleiben wir trotz schnellen Schrittes nicht ganz trocken. das Unwetter zieht rasch auf und aus der Hütte beobachten wir die Mutter aller Wolkenbrüche mit starkem Gewitter in den Stubaier Alpen.  

Tag 8 – Innsbrucker Hütte – Schlechtwettertag

4 km | ↑ 180 Hm | ↓ 180 Hm | 1 ½ h

Das Wetter gibt heute keinen Gipfelsturm mehr her. Wir spazieren noch zum naheliegenden See und genießen ansonsten die warme Gaststube auf der Innsbrucker Hütte.  

Tag 9 – Innsbrucker Hütte – Karalm – Pinnisalm – Neder

11 km | ↑ 10 Hm | ↓ 1390 Hm | 2 ½ h

Der letzte Tag beginnt diesig und so steigen wir unter die Nebeldecke abtauchend hinab zur Karalm (1747 m) und wandern über Pinnisalm (1560 m), Issenangeralm (1366 m), und Herebenalm nach Neder. Von dort geht es nach Abschluss der Rundtour mit dem Bus zurück nach Innsbruck. 

Ich bin sehr interessiert an Feedback zu dieser Tour, also schreibt ruhig was Euch beim Lesen gefallen hat, was Ihr an der Tour gegebenenfalls ändern würdet und was Ihr Euch für die nächsten Berichte wünscht. 

Berg Heil!

Christian

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