Alpine Touren im Stubai 2024

Eine knackige und gipfelreiche Bergwandertour mit einer sportlichen Gruppe in den Stubaier Alpen. Trotz wechselhaftem Wetter war die Motivation stets groß auch eine Extrameile zu gehen!

TourenProfil

Dauer
6 Tage
Zeitpunkt
2024
Gebirge
Stubai
Schwierigkeit
Schwer
Gesamtstrecke
70 KM
Aufstiegs-HM
6.300 Hm

Tag 1 – Grawaalm – Sulzenauhütte – Sulzenausee

10 km | ↑ 960 Hm | ↓ 310 Hm | 3 ½ h

Wir starten unsere Tour mit einem touristischen Highlight des Stubaitals, dem breitesten Wasserfall der gesamten Ostalpen: dem Grawafall. Aufgrund des wechselhaften Wetters steigen wir zügig hinauf zur Sulzenaualm (1847 m), von wo aus man die Sulzenauhütte (2191 m) schon wunderbar aus den Wolken hervorstechen sieht. Auf der Hütte angekommen, gönnen wir uns leckere Knödel, einen Kaffee und beginnen mit einer amüsanten Vorstellungsrunde. Da wir am nächsten Tag noch viel vor haben, steigen wir danach noch weiter auf zum Sulzenausee (2560 m), um ordentlich zu akklimatisieren, allerdings sind wir dabei auch ordentlich nass geworden. Der Trockenraum auf der Hütte arbeitet zum Glück vorbildlich, allerdings müssen wir zusehen, wie wir möglichst trocken zwischen Nebenhaus und Haupthaus transferieren.   

Tag 2 – Sulzenauhütte – Seescharte – Signalgipfel – Becherhaus

8 km | ↑ 1360 Hm | ↓ 360 Hm | 7 ½ h

Der zweite Tag startet durchwachsen und wir lassen uns beim Frühstück dementsprechend etwas mehr Zeit, bevor wir den Weg vorbei am Grünausee (2330 m) in Richtung Seescharte einschlagen. Unterwegs treffen wir auf Mitwanderer, die in gelb/rot mit großem Wiedererkennungswert bejackt sind (DHL). Der konstante Sprühregen verspricht den Brillenträgern in unserer Gruppe jeweils nur kurz Sicht. Nach einigen drahtseilversicherte Stellen, die uns sicher über nasses Gestein führen und nach mehreren kurzen Schneeberührungen gelangen wir zum Signalgipfel (3392 m) und lassen aufgrund der aktuellen Wetterlage den Gipfel vom Wilden Freiger (3418) aus. Kurz nach dem Signalgipfel zeigt sich uns endlich das Becherhaus (3195 m) als es sich schüchtern aus den Wolkenschwaden herausschält. Am Becherhaus angekommen, haben wir auch tatsächlich eine gute Sicht zurück auf den freien Grat zum Signalgipfel (3392 m) und ebenfalls ein beeindruckenden Blick auf das morgige Zwischenziel, den wolkenumspülten Gipfel des Rotgrat (3099 m).

Tag 3 – Becherhaus – Vogelsee – Roter Grat – Nürnberger Hütte

10 km | ↑ 580 Hm | ↓ 1490 Hm | 7 ½ h

Am Becherhaus genießen wir eine grandiose Morgenstimmung im Wolkenwechselspiel mit Blick auf die umliegende Gletscherwelt. Wir steigen vom Schutzhaus bis zur Vogelhütte ab und rasten gemütlich. Danach gehen wir hinauf zur Rotgratscharte (3012 m), von der es mit leichtem Gepäck bis zum Gipfel des Rotgrat (3099 m) hinaufgeht. Danach führt uns der Weg gemütlich über mehrere Schneefelder hinunter zum Freigersee und bündig auf die Sonnenterasse der Nürnberger Hütte (2280 m). Einige Aperol und Bier später, machen wir uns leidenschaftlich über das reichhaltige Salatbuffet in der Hütte her, um dem Skorbut vorzubeugen 🙂   

Tag 4 – Nürnberger Hütte – Paradies – Simmingjöchl – Bremer Hütte

6 km | ↑ 620 Hm | ↓ 500 Hm | 4 ½ h

Über plattiges Gelände geht es anfangs ohne Sicht hinauf zum Paradies, wo die Bezeichnung durchaus hält was sie verspricht. Danach geht es für eine kurze Rast weiter hinauf zur Zollhütte auf dem Simmingjöchl (2764 m), bevor die letzten Meter zur Bremer Hütte (2413 m) anstehen. Wir ordern eine Kaspressknödelsuppe, die an der Stelle phänomenal gelobt werden muss! 

Tag 4 – Bonus: Innere Wetterspitze

3 km | ↑ 660 Hm | ↓ 660 Hm | 3 ½ h

Durch zusätzlichen Schub der Knödelsuppe geht es geschwind hinauf zur Inneren Wetterspitze (3055 m), ein ausgesetztes, teilweise drahtseilversichertes Bergerlebnis, bei dem wir das Glück haben, dass es oben am Gipfel auch noch kurz aufzieht. 

Tag 5 – Bremer Hütte – Pramarnspitze – Innsbrucker Hütte

11 km | ↑ 910 Hm | ↓ 950 Hm | 6 ½ h

Am Morgen begrüßt uns das Gschnitztal mit einem wunderschönen talnahen Wolkenmeer. Eine der schönsten Etappen des Stubaier Höhenwegs ist ohne Zweifel der heutige Abschnitt über saftiges wiesengepflastertes Gelände, immer hoch und runter bis zur Pramarnspitze (2512 m), einem idealen Pausenplatz für das reichhaltige Lunchpaket von der Bremer Hütte. Danach erschließt sich die Innsbrucker Hütte vor den Kalkgipfeln Ilmspitze und Kalkwand.   

Tag 5 – Bonus: Kalkwand

2 km | ↑ 220 Hm | ↓ 220 Hm | 1 ½ h

Als kleine Bonusetappe gehen wir noch auf die naheliegende Kalkwand (2564 m), um den Hunger für die Halbpension auf der Innsbrucker Hütte noch etwas zu vergrößern. 

Tag 6 – Innsbrucker Hütte – Habicht - Issenangeralm – Abschlussfeier

18 km | ↑ 990 Hm | ↓ 2330 Hm | 9 h

Wir starten den letzten Tag zügig nach kurzem Frühstück, um das wolkenarme Wetterfenster am Gipfel zu erwischen und was soll man sagen… der frühe Start hat sich gelohnt und wir stehen kurze Zeit später bei herrlichster Rundumsicht auf dem Gipfel des Habicht (3277 m), von wo aus gerade noch ein Gleitschirmflieger auf günstigen Wind wartet. Wir haben den Gipfel komplett für uns allein und freuen uns über den spektakulären Gipfelabschluss. Wir steigen selig ab zur Innsbrucker Hütte, packen unsere sieben Sachen und marschieren munter schwatzend hinab zur Issenangeralm (1366 m), wo wir bei einer deftigen Einkehr und kühlen Getränken die Tage noch einmal reflektieren können, bevor uns die letzten Meter hinunter zur Zivilisation bringen.   

Ich bin sehr interessiert an Feedback zu dieser Tour, also schreibt ruhig was Euch beim Lesen gefallen hat, was Ihr an der Tour gegebenenfalls ändern würdet und was Ihr Euch für die nächsten Berichte wünscht. 

 
Berg Heil! 
Christian

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